Der ADAC Winterreifentest 2017 hat Erstaunliches gezeigt. Laut der Einschätzung der Experten konnten viele Zweitmarken mit ihren Winterreifen im Test deutlich besser abschneiden als die Hauptmarken der bekannten Premiumhersteller. Somit können Sie als Kunden beim Kauf neuer Winterpneus getrost auf einige der kostengünstigeren Reifenmodelle setzen. Dabei gilt es allerdings sowohl den Verschleiß als auch den Verbrauch zu bedenken, wenn es darum geht, ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen.
Teuer ist nicht immer besser
Dies ist durchaus nicht der erste ADAC Test, der belegt hat, dass die Annahme Premiumreifenmarken seien immer besser so nicht zutrifft. Allerdings merkt der ADAC Winterreifentest 2017 zum ersten Mal an, dass die Zweitmarken nun die kostenintensiveren Hauptmarken der gleichen Reifenkonzerne überholen konnten. Sowohl bei Kleber und Michelin als auch bei ESA+ und Goodyear war dieses Phänomen im diesjährigen Test mehr als deutlich zu beobachten.
Während der ESA+ TECAR Super Grip Winterreifen in der Größe 195/65 R15 für die Golfklasse den zweiten Platz erreichte, landete das Markenprodukt des gleichen Herstellers, der Goodyear UltraGrip 9, von den 16 getesteten Winterreifenmodellen nur auf Platz fünf. Noch größer fiel der Abstand hingegen bei den von Michelin produzierten Marken- und Zweitreifen aus. Für den MICHELIN Alpin 5 Premiumreifen hat es im Test gerade einmal für Platz zwölf gereicht. Der vom gleichen Mutterkonzern hergestellte Kleber Krisalp HP3 Reifen erreichte als günstigeres Zweitprodukt hingegen einen hervorragenden Platz drei in der Gesamtwertung.
Beim Winterreifenkauf auf den Verbrauch und Verschleiß achten
Neben der Reifenbewertung an sich weist der ADAC Test 2017 auch darauf hin, dass ein Blick auf den Verbrauch sowie auf den Verschleiß für preisbewusste Verbraucher beim Winterreifenkauf unerlässlich ist. Besonders in diesen beiden Testkategorien fielen die Unterschiede zum Teil riesig aus. Der MICHELIN Alpin 5 Premiumreifen erreichte zwar nur Platz zwölf sowie die Note „befriedigend“ im Ranking. Allerdings kann sich die Laufleistung von 61.000 Kilometern durchaus sehen lassen. Beim Avon WV7 Winterpneus dürfen Sie sich als Käufer gerade einmal auf eine um mehr als die Hälfte reduzierte Laufleistung in Höhe von 28.000 Kilometern einstellen.
Wer nicht nur Reifenkosten durch einen weniger schnell voranschreitenden Verschleiß sparen will, achtet auf die Verbrauchswerte der getesteten Winterreifen. Die Unterschiede zwischen den kraftstoffeffizientesten und den schlechtesten Pneus waren mit acht Prozent eklatant. Während Goodyear am besten abschnitt, verbrauchte der Verlierer im Test, ein Winterreifen aus dem Hause Pirelli, durchschnittlich 0,5 Liter mehr Sprit auf nur 100 Kilometern.